Browser Mining – Mining von Kryptowährungen über den Browser

Ein Hintergrundbericht 

Was Browser Mining ist und wie es funktioniert 

Beim Mining wird Rechenleistung bereitgestellt, um einen sogenannten Hashwert für neue Blöcke von Kryptowährungen zu berechnen. Wer einen gültigen Wert errechnet, bekommt dafür als Belohnung Coins dieser Währung. 

Während professionelle Miner bisher größtenteils auf spezielle Hardware für das Mining setzten, haben Profis wie Amateure nun den Browser für sich entdeckt. Denn Browser Mining hat unter anderem den Vorteil, dass kein Geld in spezielles Equipment investiert werden muss. PC oder Smartphone sind in den meisten Fällen bereits vorhanden. 

Zwar kann beim Mining über den Browser vom einzelnen Miner deutlich weniger Rechenleistung aufgebracht werden, als es mit professioneller Hardware der Fall wäre, auf vielen Websites können sich die Besucher aber durch Browser Mining auch Bruchteile von Kryptowährungen verdienen, so dass auch hier kontinuierlich ein kleiner Gewinn erwirtschaftet wird. 

Der User bestimmt, wie viel Rechenleistung er zur Verfügung stellt 

Auf Websites für Browser Mining können die Nutzer in der Regel selber entscheiden, wie viel Leistung ihres Computers sie den Betreibern der Seite für das Mining zur Verfügung stellen möchten. Dadurch kann die CPU-Leistung so gesteuert werden, dass trotz des Minings noch eine normale Nutzung des PCs möglich ist. Je mehr Leistung bereitgestellt wird, desto höher fällt natürlich auch die Ausbeute beim Mining über den Browser aus. Daher sollten User immer abwägen, wie viel Leistung des PCs sie selber benötigen, und wie viel sie zu Gunsten des Minings entbehren können. Auch die parallele Nutzung mehrerer Mining-Websites ist möglich, wobei die Leistung des Rechners dadurch natürlich entsprechend stärker reduziert wird. 

Mining über andere Geräte 

Nicht nur mit dem Computer kann Mining über den Browser betrieben werden. Einzelne Betreiber bieten bereits spezielle Programme für das Smartphone oder Tablet an, so dass auch mit diesen Geräten Coins geschürft werden können, wenn sie Zugang zum Internet haben. 

Bitcoin-Mine: Hier werden Millionen verdient | Galileo | ProSieben

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Ist das Mining über den Browser wirklich kostenlos? 

Für die Nutzung von Mining-Websites wird normalerweise keine Gebühr erhoben. Die Nutzer müssen sich in der Regel anmelden, was nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Anschließend können sie sich durch das Bereitstellen von Rechenleistung Kryptowährungen verdienen. Daher entsteht der Eindruck, dass das Mining kostenlos ist. 

Allerdings ist auch beim Browser-Mining mit einem erhöhten Stromverbrauch zu rechnen. Dies sollte den Nutzern bewusst sein, denn nicht umsonst wird das Schürfen von Kryptowährungen vor allem in Ländern mit besonders niedrigen Stromkosten betrieben. Zwar ist beim Mining über den Browser im Endeffekt nur ein geringfügig höherer Stromverbrauch zu messen, allerdings fällt auch die Ausbeute entsprechend gering aus. Normalerweise lassen sich so nur Bruchteile eines Coins schürfen. 

Welche Kryptowährungen können geschürft werden? 

Klassische Seiten für Browser Mining ermöglichen in den meisten Fällen das Schürfen von Bitcoins. Da normalerweise keine vollständigen Coins gutgeschrieben werden, wird die Auszahlung in der Regel in der Einheit „Satoshi“ angegeben. Dies ist die kleinste Einheit, in welche ein Bitcoin aufgespalten werden kann. 

Zusätzlich ist es auch bei anderen Kryptowährungen möglich, diese über den Browser zu minen. Besonders häufig wird neben dem Bitcoin das Mining von Litecoin und Monero angeboten, aber auch viele andere Kryptowährungen können beim Mining über den Browser geschürft werden. Auf den meisten Seiten legen die Kunden vor dem Start des Minings selber fest, welche der zur Verfügung stehenden Coins sie minen wollen und erhalten dann die Erträge in der entsprechenden Währung gutgeschrieben. 

Wie viel Geld lässt sich beim Mining über den Browser verdienen? 

Die Erträge beim Browser Mining hängen von der Rechenleistung ab, welche der Nutzer dem Anbieter zur Verfügung stellt. Generell liegt der Gewinn beim Bitcoin bei einigen Satoshi. Ganze Coins können in der Regel mit einem normalen PC nicht in einer absehbaren Zeit gemined werden. 

Das Krypto-Mining mit dem eigenen PC ist daher eher eine willkommene Nebeneinkunft oder eine Spielerei, als ein echtes Einkommen. Dennoch ist es bei vielen Usern beliebt, da diese so ohne großen Aufwand Kryptowährungen erhalten können. Vor allem wenn bislang relativ wenig gefragte Coins gemined werden besteht die Hoffnung, dass diese später noch an Wert zulegen. 

Der Ertrag lässt sich auf einigen Websites steigern, indem Freunde für das Browser Mining geworben werden. Der User erhält dann einen Teil des Gewinns, welchen der Betreiber der Website durch diese Freunde erzielt. Auch über wiederum von den geworbenen Freunden geworbene Teilnehmer kann ein zusätzlicher Ertrag erzielt werden. Insgesamt sind die Gewinne beim Mining über den Browser aber nicht mit dem Mining mit spezieller Hardware vergleichbar. 

Wie können die Erträge ausgezahlt werden? 

Beim Browser Mining werden die geschürften Coins normalerweise auf dem Account des Kunden beim jeweiligen Anbieter gutgeschrieben. Ab einem bestimmten Betrag kann der Nutzer sein Guthaben dann auszahlen lassen. Hierfür benötigt er eine Wallet der jeweiligen Kryptowährung, auf welche der geschürfte Betrag transferiert werden kann. Vom gesendeten Betrag wird eine sogenannte Mining Fee abgezogen. Hierbei handelt es sich um den Betrag, durch welchen die Miner für das Errechnen neuer Blöcke belohnt werden. Bei den meisten Kryptowährungen ist diese Gebühr sehr gering. Beim Bitcoin dagegen sind zum Teil höhere Gebühren erforderlich, damit die Transaktion zeitnah durchgeführt werden kann. Auch aus diesem Grund bevorzugen viele User andere Kryptowährungen wie zum Beispiel Monero für das Mining über den Browser. Hier können dann auch kleinere Beträge ohne hohe Abzüge ausgezahlt werden. 

Bevor sich ein User auf einer Website für Browser Mining anmeldet, sollte er sich informieren, wie hoch der Mindestauszahlungsbetrag ist. Nur wenn dieser auch realistisch erreichbar ist lohnt es sich, Rechenleistung für das Mining der Coins zur Verfügung zu stellen. 

Cryptojacking: Unerwünschte Mining Software 

Antivirenprogramme verzeichnen in letzter Zeit eine starke Zunahme von unerwünschten Programmen, welche den Computer unbemerkt für das Mining von Kryptowährungen ausnutzen. Die Erträge fließen hierbei nicht an den Besitzer des Computers, sondern an die Betreiber der Software. 

Besonders häufig findet sich derartige Malware in Form von JavaScript auf bestimmten Websites. Hierbei wird dann ein Teil der Rechenleistung nicht wie vom Benutzer vorgesehen verwendet, sondern für das Browser Mining „abgezapft“. 

Die User bemerken dann häufig, dass der Rechner deutlich langsamer arbeitet. 

Auch in öffentliche Netzwerke eingespeiste Programme können dazu führen, dass die an das Netzwerk angeschlossenen Computer für Mining über den Browser missbraucht werden. 

Schützen können sich die User unter anderem durch das Blockieren von JavaScript oder durch die Verwendung spezieller Browser-Erweiterungen, welche das Mining über den Browser blockieren. 

Crypto-Geld im Hintergrund einer Website

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Fazit: Die Vor- und Nachteile von Browser Mining in der Zusammenfassung 

Mining über den Browser kann nebenbei betrieben werden. Da der Nutzer selber bestimmen kann, wie viel Leistung er hierfür verwenden möchte, kann dafür gesorgt werden, dass noch genügend CPU für andere Aktivitäten vorhanden ist. Für viele Krypto-Einsteiger ist Browser Mining eine gute Möglichkeit, um einen kleinen Betrag bestimmter Kryptowährungen zu erhalten. Wer ernsthaft mit Kryptowährungen handeln oder diese für Zahlungen im Internet nutzen möchte, wird diese vermutlich anderweitig erwerben. Die mit Browser Mining selbst erwirtschafteten Coins reichen dazu in der Regel nicht aus.  

Auch wenn der erzielte Betrag für den einzelnen Browser Miner gering sein mag, für professionelle Anbieter von Browser Mining Software oder Betreiber von Webseiten, kann sich die Lage vollkommen anders darstellen. Wie Shop Betreiber, Blogger und andere Anbieter von digitalen Inhalten vom Browser Mining profitieren können, berichten wir im zweiten Teil unserer Browser Mining Analyse. 

 Ein Problem bleibt wohl auch in Zukunft das unerwünschte Mining mittels Malware, bei welchem die Erträge nicht demjenigen gutgeschrieben werden, der auch die Rechenleistung bereitstellt. Hiervor können sich Internetnutzer schützen, indem sie entsprechende Erweiterungen für ihren Browser herunterladen, welche das unerwünschte Mining verhindern. 

Auf Grund der hohen Transaktionskosten beim Bitcoin und der insgesamt eher niedrigen Erträge ist es ratsam, sich für das Mining einer anderen Kryptowährung zu entscheiden, um bei der Auszahlung keine allzu großen Abzüge hinnehmen zu müssen. Als Alternative bietet sich zum Beispiel der Monero an. 

Veröffentlicht am: 30.08.2018

AJG