Was sind Mining Apps? #Kryptowährungen mit dem Smartphone schürfen

Viele User reizt der Gedanke, selber Kryptowährungen schürfen zu können und sich so ein Guthaben aufzubauen. Allerdings verwenden professionelle Miner in der Regel spezielle Hardware, welche in der Anschaffung teuer ist. Dazu haben wir bereits oft über das ASIC-Mining oder auch das GPU-Mining berichtet.

Mining ist aber auch mit Geräten möglich, die ohnehin vorhanden sind, wie zum Beispiel dem Antrouter von Bitmain. Mittlerweile ist es aber auch problemlos möglich, sich eine App auf das Handy oder Tablet zu laden, wodurch dann der Prozessor oder die Grafikkarte des Geräts für das Mining verwendet wird. Dadurch haben auch Einsteiger die Möglichkeit, ohne vorherige Anschaffungen Kryptowährungen zu schürfen. 

Reich machen die Mining Apps meist nicht

Der Ertrag beim Mining richtet sich nach der bereitgestellten Rechenleistung. Daher fällt der Verdienst beim Schürfen mit der Handy-App meist auch eher gering aus, denn mit der Leistung teurer Grafikkarten oder spezialisierter ASIC-Miner kann ein normales Mobilgerät einfach nicht mithalten. 

Außerdem sollten die Nutzer bedenken, dass durch den Betrieb von Mining Apps der Stromverbrauch ihres Geräts deutlich ansteigt und andere Prozesse verlangsamt werden können. Wird das Smartphone beim Mining stark beansprucht, so kann es sich außerdem entsprechend erhitzen, was unter Umständen zu einer geringeren Lebensdauer des Geräts führen kann.

Es lohnt sich daher meist nicht wirklich nicht, die Apps herunterzuladen, um wirklich damit etwas zu verdienen. Vielmehr handelt es sich um einen netten Einstieg in die Welt der digitalen Währungen, mit welchem sich kleine Beträge generieren lassen. Von ernstzunehmendem Mining kann hier aber nicht gesprochen werden. 

Viel Geld ließe sich durch die Mining Apps nur dann verdienen, wenn der Kurs der geschürften Kryptowährungen in Zukunft um ein Vielfaches ansteigen sollte. Auch in diesem Fall wäre es aber wahrscheinlich sinnvoller, die Coins jetzt direkt zu erwerben, als sie selber per Mining zu generieren. 

Apple und Google gehen gegen Mining Apps vor

Die Mining Apps sind mittlerweile nicht mehr im App-Store oder im Google Play Store erhältlich. Sehr zum Ärger der Entwickler dieser Apps, hat zunächst Apple im Juni diesen Jahres (2018) beschlossen, keine Applikationen mehr zu unterstützen, die für das Schürfen von Kryptowährungen den Prozessor oder die Grafikkarte des Geräts verwenden. Auch Google zog bald nach, so dass nun auch im Play Store keine Mining Apps mehr erhältlich sind. 

Android-User haben allerdings nach wie vor die Möglichkeit, sich die entsprechenden Apps von anderen Anbietern herunterzuladen, so dass mit diesen Geräten auch weiterhin Krypto-Mining möglich ist. Auf einem iPhone oder iPad können dagegen nur Apps installiert werden, welche zuvor von Apple überprüft und zugelassen wurden. 

Mining Apps nach wie vor im Play Store verfügbar?

Wer im Google Play Store nach Mining Apps sucht, wird aktuell jedoch immer noch schnell fündig und kann die Programme auf sein Smartphone oder Tablet herunterladen. Obwohl Google angekündigt hat, gegen die Mining Apps vorzugehen, scheint also noch nicht viel passiert zu sein. 

Ob die Apps auch weiterhin direkt über den Play Store herunterladen werden können bleibt allerdings abzuwarten. Möglicherweise handelt es sich auch nur um eine Phase der Umstellung, und die Mining Apps werden am Ende doch aus dem Angebot verschwinden. Im Gegensatz zu Apple-Usern können die Nutzer von Android-Geräten allerdings weiterhin Mining betreiben, indem sie die hierfür benötigten Apps von einem externen Anbieter herunterladen. 

Malware schürft heimlich für Dritte

In den letzten Monaten wurde von Sicherheitsexperten zunehmend Malware bemerkt, welche Kryptowährungen mit dem Handy schürft, ohne dass der Nutzer dies mitbekommt. Die Erlöse gehen dabei nicht an den Besitzer des Smartphones, sondern werden auf die Wallets der App-Entwickler transferiert. Der User stellt somit seine Rechenleistung zur Verfügung, ohne hierfür etwas zu erhalten. 

Vor allem auf Android-Geräten ist derartige Schadsoftware weit verbreitet. Ob das eigene Handy betroffen ist, lässt sich unter anderem an einer Kontrolle des Energieverbrauchs zu erkennen. Verbraucht eine App viel Akkuleistung, so könnte diese eine versteckte Mining-Funktion enthalten. 

Besonders viel verdienen die Entwickler von „geheimen“ Mining-Apps übrigens nicht an den Erträgen, denn durch die Leistung des Smartphones können lediglich Kryptowährungen im Wert von ein paar Cent geschürft werden. 

Apple und Google gehen engagiert gegen derartige Malware vor und verbannen diese aus ihren Shops, wenn sie dort hineingelangt sein sollte. 

Fazit: Keine ernstzunehmende Alternative zum Mining mit GPUs oder ASIC-Minern

Mit Mining Apps kann nur eine vergleichsweise geringe Rechenleistung erreicht werden. Selbst wenn die App durchgehend betrieben wird, verdienen die User damit nur (wenn überhaupt), oft wenige Euro im Monat. Gleichzeitig erhöht sich der Stromverbrauch des Geräts, wodurch die Akkulaufzeit reduziert wird. Daher betreiben viele User nur dann Mining per App, wenn sie ihr Smartphone an ein Ladekabel angeschlossen haben. 

Google und Apple haben beschlossen, die Mining Apps in ihren Stores nicht mehr zu dulden, so dass diese bei Bedarf über einen externen Anbieter heruntergeladen werden müssen. User sollten sich dabei aber immer im Klaren sein, dass es sich mehr um eine Spielerei als um profitables Mining handelt.

Veröffentlicht am: 02.10.2018

AJG