Was ist ein Mining-Pool? Solo- vs. Pool-Mining

Rechenleistung bereitstellen und Kryptowährungen erhalten 

Ein Miner nutzt die Rechenleistung seiner Hardware, um einen neuen Block einer Kryptowährung zu errechnen. Gelingt ihm dies, so kann er sich über eine Belohnung in Form von Coins dieser Währung freuen. Beim Bitcoin beträgt die aktuelle Auszahlung für einen errechneten Block beispielsweise 12,5 Bitcoins.

Der Begriff „Mining“ entstand in Anlehnung an den Bergbau. Im deutschsprachigen Raum spricht man auch vom „Schürfen“ von Kryptowährungen.

Die Schwierigkeit der gestellten „Rechenaufgaben“ nimmt kontinuierlich zu. So wird die Rate der neuen Blöcke relativ konstant gehalten. Dies führt allerdings auch dazu, dass heute deutlich mehr Rechenleistung für das erfolgreiche Mining nötig ist als früher.

nanopool.org
nanopool.org

Da die zahlreichen Miner sich ein regelrechtes Rennen um den nächsten Block liefern, ist es für einzelne Teilnehmer mittlerweile sehr schwer, als erstes einen gültigen Hashwert für einen neuen Block zu errechnen. Daher schließen sich viele Teilnehmer in den sogenannten Mining-Pools zusammen und teilen die erzielten Erträge dann untereinander auf.

Gemeinsam oder allein? Welches ist die beste Methode?

Beim Mining spielt der Erwartungswert eine wichtige Rolle. Nur wenn dieser höher als die Kosten für Strom und Hardware liegt, sollte überhaupt erst in das Schürfen von Kryptowährungen investiert werden. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es um das klassische GPU-Mining oder um das ASIC-Mining geht – der Erwartungswert sollte im Grunde immer erfüllt werden.

Prinzipiell ist der Erwartungswert beim Mining in einem Pool und beim eigenständigen Schürfen identisch. Genaugenommen liegt er beim Solo-Mining sogar höher, da hier keine Gebühr für die Nutzung des Pools abgezogen wird.

Warum aber schließen sich trotzdem die meisten Miner einem Pool an? Die Antwort auf diese Frage liegt in der Varianz begründet. Auch ein einzelner Miner kann durchaus einen gültigen Hashwert für einen Block berechnen. Da die Rechenleistung aber im Vergleich zur Leistung aller Teilnehmer sehr gering ist, ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet dieser einzelne Miner das Glück hat, als erster einen gültigen Wert zu finden.

~~

blockchain.com
blockchain.com

~~

Selbst wenn der Teilnehmer mit einem modernen ASIC-Miner mit hoher Hashleistung arbeiten sollte, würde es ihm somit trotzdem möglicherweise nur alle paar Jahrzehnte gelingen, einen gültigen Block zu erstellen. Einige Solo-Miner reizt genau dieses „Glücksspiel“, denn wenn es tatsächlich gelingen sollte, können sie die Belohnung für den Block alleine für sich verbuchen und müssen die Coins nicht mit zahlreichen anderen Usern teilen. Mit großer Wahrscheinlichkeit gehen sie allerdings komplett leer aus.

Teilnehmer in einem Mining-Pool können die beim alleinigen Schürfen extrem hohe Varianz dagegen deutlich reduzieren. Ein großer Pool schafft es durch die hohe Gesamtleistung regelmäßig, neue Blöcke zu errechnen. Somit kann auch regelmäßig eine Auszahlung erfolgen.

Hierzu sei abschließend noch erwähnt, dass das Pool-Mining im Vergleich zum Solo-Mining, insbesondere für Einsteiger, deutlich leichter zu konfigurieren ist.

Welche Kryptowährung wird im Pool geschürft?

Viele Mining-Pools wechseln regelmäßig die geschürfte Kryptowährung – daher werden diese auch gern als Multi-Pool bezeichnet. Um zu entscheiden, welche Kryptowährung geschürft wird, wird der zu erwartende Ertrag errechnet. Dabei spielen sowohl die Schwierigkeit für das Errechnen eines gültigen Hashwertes als auch der aktuelle Kurs der betreffenden Währung eine Rolle. Erweist sich ein anderer Coin als profitabler gegenüber der aktuell geschürften Kryptowährung, so wird automatisch auf diesen gewechselt.

Damit die Miner nicht für jede Kryptowährung eine separate Wallet benötigen, erfolgen die Auszahlungen meist in einer zuvor festgelegten „großen“ Währung. Am häufigsten wird in Bitcoin ausgezahlt, da dies immer noch die dominierende Kryptowährung ist. Bei vielen Pools können die Teilnehmer aber auch andere Kryptowährungen wählen, in welchen sie ihre Auszahlungen erhalten möchten.

Ein sehr bekannter Anbieter beziehungsweise Mining Pool im Bereich der Multi-Pools ist sicherlich nicehash.com – Wir haben diesen Pool daher hier verlinkt. Das interessante an nicehash.com ist zudem, das sich dort auch Rechenleistung kaufen lässt.

nicehash.com
nicehash.com

Im Regelfall ist der Mining-Pool jedoch auf eine bestimmte Kryptowährung spezialisiert. Hier kann der Miner dann jedoch trotzdem zwischen den Pool wechseln. Dabei gilt es jedoch zu beachten, das nicht mit jedem Miner jede Kryptowährung  geschürft werden kann und auch noch weitere Einstellungen am Miner selbst nötig sein können.

Das häufige wechseln zwischen Mining Pools wird seit jeher als Pool-Hopping bezeichnet. (Hopping kommt aus dem englischen und heißt so viel wie „hüfen“) Unterm Strich lässt sich daher sicher sagen, dass die Multi-Pools ihren Ursprung bei den Minern, mit starkem Hang zum Pool-Hopping haben.

Für welche Strategie sich ein Miner entscheidet, muss daher wohl überlegt sein. Am einfachsten ist es sicherlich sich auf eine Kryptowährung zu spezialisieren, den Miner darauf zu optimieren und dann einem Pool treu zu bleiben. Insbesondere nanopool.org ist hier eine feste Größe im Bereich der Mining-Pools. Aktuell (13.09.2018) bietet nanopool.org folgende Kryptowährungen zum Mining an:

  • Ethereum
  • Ethereum Classic
  • SiaCoin
  • ZCash
  • Monero
  • Pascal
  • Electroneum

Unterschiedliche Auszahlungsmethoden bei den Mining-Pools

Die Berechnung der Auszahlung kann je nach gewähltem Mining-Pool auf unterschiedliche Weise erfolgen. Im Folgenden werden die beiden wichtigsten Methoden vorgestellt:

Proportionale Auszahlung:

Die Miner beteiligen sich am Pool, indem sie Rechenleistung zur Verfügung stellen. Die Auszahlung erfolgt immer dann, wenn es dem Pool gelungen ist, einen neuen Block zu berechnen. Nach Abzug des Anteils für den Betreiber des Pools werden die für den berechneten Hashwert ausgeschütteten Coins an alle User verteilt. Jeder Miner erhält einen Anteil, welcher der von ihm eingebrachten Rechenleistung entspricht.

„Pay-per-Share“:

Bei diesem Verfahren werden die Miner unabhängig davon bezahlt, ob es dem Pool gelingt, einen neuen Block zu berechnen. Die Höhe der Auszahlung ist ebenfalls von der eingebrachten Rechenleistung abhängig. Beim Pay-per-Share Verfahren muss aber nicht gewartet werden, bis ein neuer Block erstellt wurde. Die Auszahlung berechnet sich anhand der Wahrscheinlichkeit, dass es dem Pool gelingt, den nächsten Block der Blockchain zu errechnen.

Pay-per-Share ist für die Miner das Verfahren mit der geringsten Varianz. Zusätzlich gibt es noch mehrere weitere Methoden, nach welchen die Auszahlung für die Miner berechnet werden kann. Bei allen erfolgt die Bezahlung aber entsprechend der bereitgestellten Rechenleistung. Wer sich mit besonders leistungsstarker Hardware oder auch mit mehreren Geräten am Pool beteiligt, erhält somit auch mehr Coins.

Ethereum Mining bei nanopool.org
Ethereum Mining bei nanopool.org

Mining-Pools in der Kritik

Bei einem Mining-Pool tun sich viele Teilnehmer zusammen, so dass eine hohe Rechenleistung erreicht wird. Dies widerspricht zumindest teilweise dem Grundgedanken einer dezentral verwalteten und damit fälschungssicheren Währung. Würde ein Pool mehr als 50 % der gesamten Rechenleistung des Netzwerkes einer Kryptowährung aufbringen, so bestünde die Möglichkeit, unberechtigt über in der Blockchain gespeicherte Coins zu verfügen.

Daher wird von der Community darauf geachtet, dass dies nicht passiert. Theoretisch wäre es aber auch möglich, dass sich die Betreiber verschiedener Pools zusammenschließen und dadurch Kryptowährungen manipulieren könnten. Auch wenn dies bislang noch nicht vorgekommen zu sein scheint, entscheiden sich aus diesem Grund einige Enthusiasten gegen das Pool-Mining oder schließen sich bewusst kleinen Pools an.

Ein Blick in die Zukunft der Mining-Pools

Immer wieder ist zu lesen, dass das Mining von Kryptowährungen nicht mehr profitabel ist. Dies stimmt nur bedingt, denn ließe sich mit Pool-Mining kein Geld verdienen, so würde es keine Mining-Pools geben.

Es ist allerdings tatsächlich schwieriger geworden, von Deutschland oder anderen Europäischen Ländern aus einen Profit mit dem Schürfen von Kryptowährungen zu erwirtschaften. Grund hierfür sind vor allem die hohen Stromkosten. In anderen Ländern, wie zum Beispiel in China, können große Anlagen mit zahlreichen Minern deutlich günstiger betrieben werden und werfen dementsprechend mehr Profit ab.

Dennoch gibt es auch hier immer noch Miner, die sich einem Pool anschließen und dabei einen kleinen Gewinn machen.

Solange es Kryptowährungen gibt, bei welchen die Generierung neuer Coins mit Hilfe des Proof-of-Work Verfahrens erfolgt, wird es auch Miner und damit wahrscheinlich auch Mining-Pools geben. Bei einigen Coins wird statt Proof-of-Work das Proof-of-Stake Verfahren verwendet, bei welchem die neuen Coins an die Teilnehmer ausgeschüttet werden, die diese Kryptowährung bereits besitzen. Dadurch ist kein Mining mehr möglich.

Langfristig wird erwartet, dass mehr Kryptowährungen auf dieses Verfahren umgestellt werden, wodurch das Mining langfristig aussterben könnte. Dies ist allerdings nur eine Spekulation. Selbst wenn dieses Szenario eintreten sollte, dürfte bis dahin noch einige Zeit vergehen.

Fazit: Durch das Pool-Mining können regelmäßige Auszahlungen erzielt werden

Im Bezug auf den zu erwartenden Ertrag ist Pool-Mining zwar nicht profitabler als eigenständiges Mining, dennoch ist es der zuverlässigste Weg, durch das Schürfen von Kryptowährungen Geld zu verdienen. Durch die hohe Gesamtrechenleistung des Pools finden regelmäßige Auszahlungen statt.

Schließt sich ein Miner einem Pool an, so wird er entsprechend seiner zur Verfügung gestellten Rechenleistung am von allen Teilnehmern gemeinsam erzielten Gesamtertrag beteiligt.

Veröffentlich am: 13.09.2018

AJG