Der traurige Bitcoin-Trade und verwunderte Gesichter

Die nun folgende Geschichte ist leider wirklich so geschehen. Wir haben dennoch die Namen geändert, sodass wenigstens etwas „Abstand“ gewahrt wird. Es soll hier sicherlich nicht mit dem Finger in eine Wunde gedrückt werden, es geht einfach darum, zu zeigen, dass man beim Versenden von Bitcoins aufmerksam sein sollte.

Nicht der Bitcoin war Schuld – nein, hier war jemand einfach unaufmerksam!

Alles begann am 01.10.2016 23:50 mit einer WhatsApp Nachricht an Tom, Absender der Nachricht ist Lukas.

Lukas: Haste noch n paar Bitcoin?

Tom: Hallo

Tom: Klar, welche Menge?

Lukas: 300 €

Lukas: Bitte

Tom: An die Wallet die wir schon mal genutzt haben?

Lukas: Ja geht auch

Lukas: Nimm meine alte

Lukas: Habe die jetzt aber nicht parat

Tom: 12lDFGd8MUSTER-BTC-ADRESSEmdfg

Tom: Die habe ich noch von dir, ist die Frage ob du noch Zugriff hast?

Lukas: Zugriff habe ich noch

Tom: Dann können wir das wohl machen

Lukas: Okay, bin in 20 Minuten da

Tom: Willst du für 300 € inkl. Gebühr oder exklusive?

Lukas: Inklusive

Tom: OK

Lukas: Bin vor deiner Tür

Nun folgte das Treffen und ein kleiner Plausch

Tom: Sind auf dem Weg zur dir… solltest die nun sehen…

Am nächsten Morgen:

Lukas: Habe keine bekommen:(

Lukas: Falsche Wallet?

Lukas: Ich habe nur eine gehabt

Tom: Habe die BTC an 12lDFGd8MUSTER-BTC-ADRESSEmdfg gesendet, sind schon über 70 Bestätigungen.

Lukas: Keine Ahnung

Lukas: Was machen wir nun?

Tom: Hast du kein Backup mehr?`

Lukas: Nein habe ich nicht

Lukas: Kannst du die BTC nicht einfach zurückholen?

Tom: Nein, sowas geht nicht.

Was zeigt uns nun dieser Ablauf? Aus dem Verlauf lässt sich erkennen, dass hier ein BTC-Trade vereinbart wurde. Lukas wollte von Tom Bitcoin für 300 € kaufen. Beide haben abgemacht, das die Bitcoins an Lukas alte Adresse geschickt werden, was Tom dann auch getan hat. Am nächsten Morgen wunderte sich Lukas hingegen, warum er keine Bitcoins bekommen hat und fragte bei Tom nach.

Was Lukas nicht bedachte, er hat wohl zwischenzeitlich sein Handy gewechselt und somit auch keinen Zugriff mehr auf seine alte Wallet. An Backups oder ähnliches hat er nicht gedacht.

Was hat Lukas falsch gemacht?

Der Grund für dieses kleinen Blog liegt ja darin, das wir aufzeigen möchten, wo ein sehr einfacher Fehler gemacht worden ist. Dieser einfache Fehler hat nun ca. 300 € gekostet und wäre sehr leicht zu verhindern gewesen.

Lukas hätte lediglich in seiner Wallet prüfen müssen, ob er noch Zugriff auf die Bitcoinadresse hat. Dies hat Lukas leider nicht getan. Er dachte lediglich noch Zugriff zu haben und hat dies deshalb gegenüber Tom bestätigt.

Durch einen Blick, der vermutlich nur wenige Sekunden gedauert hätte, wäre dieser Fehler aufgefallen und die Bitcoins wären niemals an diese Adresse gesendet worden.

Nun sind da draußen wieder ca. 300 € in Bitcoins auf einer Adresse gelandet, auf die kein Mensch mehr zugreifen kann.

Lukas weiß nun, das er in Zukunft lieber etwas genauer auf Fragen antwortet und nicht einfach etwas bestätigt. Des Weiteren hat Lukas gelernt, das man auch mal ein Backup anlegen sollte und man Passwörter zu einem Online-Wallet vlt. auch an einem sicheren Ort aufbewahren sollte. Ganz nebenbei hat Lukas auch gelernt, das man Bitcoins nicht einfach zurückbuchen kann.

Sicherlich eine ganze Menge Wissen – aber dafür 300 € Lehrgeld zu zahlen? Das hätte nicht sein müssen.

Unser Fazit:

Prüft bitte bei Bitcoin-Transaktionen immer ganz genau, ob ihr die Adressen auch korrekt übernommen habt. Checkt es lieber 2 mal, wenn ihr euch unsicher seit. Der Bitcoin selbst hat in diesem Beispiel so funktioniert wie er sollte, der Fehler liegt oder lag beim Anwender.